Alles hat seinen Preis ist, das Motto einer neuen Kampagne der Umweltorganisation Robin Wood. Mit eindringlichen Motiven wird auf den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Abholzung der Urwälder aufmerksam gemacht. Umgesetzt wurde die Kampagne von der Werbeagentur Serviceplan Campaign X.
Die Werber haben sich die visuelle Ähnlichkeit der Textur von Fleisch zu abgeholztem und verbranntem Waldboden zunutze gemacht. Entstanden sind drei ausdrucksstarke Motive, die ihren Betrachter sofort fesseln, aber erst auf den zweiten Blick ihre zerstörerische Geschichte erzählen. Markus Maczey, Kreativgeschäftsführer von Serviceplan Campaign X: „Die Grundidee der Kampagne ist mit detailreichen und fotorealistischen Illustrationen zu arbeiten, die auf den ersten Blick mit etwas Appetitlichem locken, dann aber verzögert ihre visuelle Dramatik offenbaren. Dies schafft einen Überraschungseffekt und verstärkt die Wirkung der Motive. Im Bildverlauf werden aus appetitlich angerichtetem Fleisch Mahnmale voranschreitender Waldzerstörung.“
Noch sind die Fernseh-Bilder aus dem vergangenen Jahr präsent, als Brandrodungen verheerende Waldbrände auslösten. Der Platz wird gebraucht für Rinderzucht und Sojaanbau, denn der weltweite Hunger nach preiswertem Rindfleisch steigt ungebrochen.
Verbraucher über Zusammenhänge aufklären
Auf ihrer Website mit Print-Anzeigen und Außenwerbung haben die Umweltschützer die Kampagne bereits gestartet. Diese wird durch umfassende Social-Media-Maßnahmen auf Facebook, Instagram und Twitter ergänzt.
„Uns ist es ein sehr wichtiges Anliegen, die großflächige Abholzung der Tropenwälder für die Fleischproduktion zu stoppen“, sagt Fenna Otten, Tropenwaldreferentin von Robin Wood. „Dies können wir nur erreichen, wenn wir Verbraucherinnen und Verbraucher darauf aufmerksam machen, welche Auswirkungen ungebremster Fleischkonsum auf die Umwelt hat.“
Gleichzeitig ist Rindfleisch auch ein Klimakiller, weil die Kühe selbst klimaschädliches Methan freigeben. Zusammen mit den klimaschädlichen Auswirkungen durch die Rodungen hat unser Fleischkonsum einen signifikanten Einfluss auf den Klimawandel. Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht durchschnittlich 10 bis 15 Kilogramm CO2-Äquivalent.
Null-Entwaldung für Sojafuttermittel
Während die deutsche Lebensmittelindustrie stolz mit der Regionalität ihrer Produkte wirbt, verschweigt sie, Robin Wood will mit der Kampagne Transparenz schaffen und vor allem Transparenz über die Lieferketten der Lebensmittelindustrie einfordern. Noch immer ist vielen Verbrauchern der Zusammenhang zwischen ihrem Grillfleisch und dem Schicksal des brasilianischen Regenwalds nicht klar. Selbst wenn das Rindfleisch nicht direkt importiert wurde, für das verwendete Futtermittel wurde mit großer Wahrscheinlichkeit Soja unter anderem aus brasilianischem Anbau verwendet. Robin Wood fordert deshalb alle Futtermittelproduzenten und Produzenten von tierischen Produkten auf, eine Null-Entwaldung für Sojafuttermittel überprüfbar sicherzustellen.