Klimaneutral tanken

Der Mineralölkonzern Shell will seinen Kunden in Deutschland, Österreich und Schweiz ab dem Frühjahr die Möglichkeit bieten, unvermeidbare CO2-Emissionen direkt an der Kasse zu kompensieren.

Tankstelle CO2-Kompensation

Tanken, kompensieren, mit gutem Gewissen weiterfahren. Der Mineralölkonzern Shell will seinen Kunden in Deutschland, Österreich und Schweiz ab dem Frühjahr die Möglichkeit bieten, unvermeidbare CO2-Emissionen direkt an der Kasse zu kompensieren. „Wir verfolgen einen dreistufigen Ansatz: vermeiden, reduzieren und kompensieren, der es in Summe jedem Kunden ermöglicht, klimaneutral zu fahren, wenn er es möchte“, so Jan Toschka, Chef des Shell Tankstellengeschäftes. Shell ist der zweitgrößte Anbieter im Markt und unterhält in Deutschland knapp 2.000 Tankstellen.

Schnellladesäulen mit grünem Strom

Zudem will Shell auch sein Angebot an Schnellladesäulen ausbauen, allerdings, so Toschka, seien trotz steigenden Anteils von alternativen Antrieben, der Großteil der deutschen Fahrzeugflotte noch immer konventionell unterwegs. „Zu den bereits angekündigten 100 Ultraschnellladepunkten werden wir in einer zweiten Welle noch einmal 100 weitere Ultraschnellladepunkte an unseren Tankstellen errichten. Dabei wird die Stromaufladung ausschließlich mit grünem Strom erfolgen“, sagte Toschka. Zudem soll das Netz mit Wasserstofftankstellen von derzeit 80 Stationen weiter ausgebaut werden.

Kompensation der gesamten Wertschöpfungskette

Damit auch die Autofahrer, die noch mit konventionellem Verbrennungsmotor unterwegs sind – die große Mehrheit – auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können, besteht für sie in Kürze die Möglichkeit der Kompensation. Entscheidet sich der Tankkunde an der Kasse für die Kompensation, erhöht sich der Preis pro Liter um etwas mehr als ein Cent. Die sollen dann in internationale Aufforstungsprojekte fließen. Dabei sollen die Kunden nur die CO2-Emissionen kompensieren, die durch den Betrieb ihres Fahrzeugs entstehen. Shell übernimmt die Kosten für die CO2-Kompensation im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Transport und dem Vertrieb des Kraftstoffs, dessen Fußabdruck insgesamt kompensiert werden soll.



In anderen Ländern hat Shell die Möglichkeit zur Kompensation bereits eingeführt, so etwa in den Niederlanden und in Großbritannien. Dort wird die Kompensation allerdings ohne Mehrkosten für den Tankkunden angeboten. Auch in anderen Branchen haben Unternehmen bereits Erfahrungen mit der Kompensation der CO2-Emissionen gesammelt, beispielsweise Fluggesellschaften. Bislang allerdings mit mäßigem Erfolg.

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